Wir waren mit dem Gordi 3 Tage auf dem Pfingsttreffen in Neuf Brisach (genial wie immer!

Wir hatten bei der Ankunft dort reichlich Auswahl, haben uns einen großen und schattigen Platz gesichert, aber mit dem Nachteil, dass das nächstgelegene Waschhaus nicht gerade unser Favorit ist...und der Platz war bisschen hügelig, so dass wir am Anfang ziemlich gezirkelt haben, wie herum und wo genau wir aufbauen...es hat sich aber gelohnt, darüber was länger nachzudenken, denn Wind und Regen können den Wohnkomfort doch einigermaßen beeinflussen...und das Zelt hat dann immerhin für die folgenden 8 Wochen dort gestanden.
Es war uns was mulmig, das Zelt allein zu lassen, denn so richtig abschließen kann man ja nicht, aber die Nachbarn waren sehr freundlich und wollten ein Auge drauf halten, und spontan haben sich aus der Familie noch 2 Parteien gefunden, die nacheinander runtergereist sind, um im Gordi Urlaub zu machen. So hatten wir insgesamt nur 5 Tage 'Leerstand', das war prima! Wir haben allerdings gemerkt, wie sehr wir auf unsere Ausrüstung eingerichtet sind, also wie selbstverständlich man mit den ganzen Gerätschaften wie Gaskühlschrank, Benzinkocher, Cadac-Grill usw.umgeht...war z.T. kompliziert, die jeweiligen Eigenheiten den Zwischennutzern (Camping-Neulinge) zu erklären...hat aber wohl nach einigen Versuchen jeweils funktioniert, und das Zelt blieb ja aufgebaut, da mussten sie nichts dran machen.
Als Neuerung hatten wir dieses Jahr ein Tarp für die Küche dabei, sozusagen als erweiterten Küchenerker über das Vorzelt hinaus. Wir bauen dort wegen des guten und warmen Wetters immer nur Vordach und linke Seitenwand auf, und haben den Küchenblock dann an die linke Seitenwand gestellt, in einer 'Zeile' zusammen mit dem Kühlschrank und einigen Kunststoffboxen. Das Ärgerliche war, dass man in dieser Konstellation die Heckklappe vom Hänger (seitlich angeschlagen) nicht sehr weit öffnen konnte, was lästig ist, weil wir den Hänger gern als erweiterte Speisekammer nutzen, es bleibt innen schön kühl. Um beim Be-und Entladen nicht immer an den Kühlschrank zu stoßen, aber die Küche trocken zu halten, war der Küchenerker mittels Tarp die perfekte Lösung. Dadurch haben wir ca. 2 m zusätzliche Stellfläche gewonnen, konnten die Küchenzeile nach links halb aus dem Vorzelt raus verschieben, Heckklappe konnte vollständig aufschwingen und die Küche stand dank Tarp trocken und windgeschützt. Materialpreis 50€, zusätzliche Aufbauzeit 10 Minuten. Aus unserer Sicht eine geniale Erweiterung mit enormem Nutzengewinn.

Und nun zur Erfahrung mit 8 Wochen Standzeit: das Zelt hat das wunderbar überstanden, war rundum dicht, hat alle Stürme gemeistert, das war überhaupt kein Problem. Das Material ist wirklich für Langzeitnutzung geeignet, das können wir jetzt bestätigen (heimlich träumen wir davon, mal eine ganze Saison, also dreieinhalb Monate, dort zu bleiben

Da mittlerweile doch einige Trailertents unterwegs sind, haben wir nochmal die Vor- und Nachteile der verschiedenen Hersteller vergleichen können, so ein Campingplatz ist ja eine große Freiluftmesse


Zur Aufbau/Abbauzeit: das Zelt steht in 10 Minuten, was hauptsächlich daran liegt, dass wir erst Tisch und Stühle vom Hänger laden müssen, ohne den Krempel ist es in fünf Minuten aufgebaut. Für Vordach und Seitenwand brauchen wir keine halbe Stunde; einzig die Vorwand finde ich was unhandlich wegen der Größe, die kostet auch nochmal ne halbe Stunde, bis die ordentlich sitzt. Bauen wir aber nur bei extrem schlechten Wetter auf (also eigentlich nie

Vor dem Abbau habe ich immer noch Respekt, weil wir so viel Kleinkrempel haben, vor allem im großen Familienurlaub...mehr Personen potenzieren den Kram, den man so mitnimmt, und der am Ende wieder verstaut werden muss. Der Moment, wo alles aus dem Zelt rausgeräumt ist, aber noch nicht verstaut ist, bleibt spannend. Das ist auch der Moment, in dem ich immer kurzfristig neidisch bin auf Caravan- oder Womo-Besitzer (aber nur kurzfristig!), weil man dort diese Leerräumerei nicht so hat. Klar muß auch darin alles verstaut und fixiert werden, das ist aber deutlich weniger Aufwand...
Wir haben gelernt, dass wir bei 'großem Gepäck' besser erstmal alles unter dem Pavillion verstauen (sofern er aufgebaut ist), dann das Zelt abbrechen, die Plattform hochklappen, einladen und dann erst den Pavillion abbrechen, schützt vor plötzlichen Regenschauern...
Ansonsten haben wir einen so unendlichen Raumvorteil, dass ich keinen Caravan (oder gar WoMo) haben wollte...hatten ein paar Regentage, und im WoMo zu fünft mit draußen lediglich einer Markise wird dann schon eng...können eigentlich alle nur im Bett liegen...während wir geradezu fürstlich viel Platz hatten...
So, sorry für die Länge, aber vielleicht interessierts den ein oder anderen, und ist hilfreich...
Liebe Grüße
Britta und Michael