Hallo zusammen!
Ich bin ja schon seit >17 Jahren hier registriert. Wir hatten damals gerade den Jamet Canyon verkauft, weil wir uns für einen fabrikneuen Eriba Touring Familia (310GT) entschieden hatten. Bzw. es war mehr die Entscheidung von meiner Frau und unserem Sohn, denen das mit dem Aufbau zu umständlich wurde. Wobei das eigentlich egal war, denn das hatte ich meistens alleine erledigt

. Aber der kluge Mann weiß: Happy wife - happy life! Also Wohnwagen, feste Wände, Heizung mit Umluft. Die Größe war für uns nie ein Thema. Für Aufenthalte von mehr als 2 Nächten nahmen wir das Busvorzelt, ansonsten ein selbstgemachtes Sonnensegel. So kamen wir auf eine Wohnfläche von rund 16m².
Und jetzt? Möglicherweise wird der Kraftstoff bald so teuer, dass wir a) nicht mehr sonderlich weit fahren wollen und b) den Mehrverbrauch des Autos für den Wohnwagen (trotz aller Windschlüpfrigkeit eines Tourings erhöht sich der Verbrauch um ca. 30%) nicht hinnehmen wollen. Hinzu kommt weiter, dass unser günstiger angemieteter Unterstellplatz in einer Scheune ggf. bald wegfällt. Wo einen neuen Platz finden, der so günstig ist (180 EUR/Jahr)? Wir konnten auch seit 2014 den Touring nicht mehr vor die Haustür stellen zum Beladen, weil wir damals umgezogen sind. Dann steht der Wohnwagen auf einem großen Parkplatz, zwar in der Nähe, aber hin und zurück zu Fuß ist es doch fast einen halben Kilometer. Zur Beladung für einen Urlaub sind viele Gänge zum Wohnwagen nötig! Da stehen also recht hohe Unterhaltungskosten (Steuer, Versicherung, HU+Gas, Scheune), sowie das unbequeme Beladen für einen Gebrauch von vielleicht 3 Wochen im Jahr (2 Wochen in den Ferien, 1 Woche sonstiger Urlaub - spontan fahren wir eigentlich nicht weg) zur Debatte.
Die Sinnfrage stellte ich mir nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal beteiligte sich meine Frau daran (unser Sohn zählt da nicht mehr mit - er wohnt für sich allein). Und meine Frau war dafür, den Wohnwagen herzugeben und statt dessen auf etwas Kleineres umzusteigen. Es konnte quasi nur ein Faltcaravan werden, denn zurück auf den Boden mit einem normalen Zelt, kommt aus vielen Gründen auch nicht mehr in Frage. Als sich meine Frau spontan die Scholz Brüderchen verliebte, rannte sie damit bei mir offene Türen ein. Es dauerte nur wenige Tage und wir fanden eins in gut erreichbarer Entfernung und recht gutem Erhaltungszustand (die werden ja seit 50 Jahren nicht mehr gebaut). Und wieder gilt: Happy wife - happy life! Ich sehe einem schönen Urlaub entgegen...
Noch was: Wir werden wohl nicht häufiger als bisher mit dem Brüderchen auf Achse sein. Aber es darf kostenfrei in unserer Garage wohnen. Wir werden immer noch unseren aktuellen Opel Astra Sporttourer fahren. Aber der Verbrauch wird nicht höher als im Solo-Betrieb. Steuer und Versicherung wird günstiger sein, Gasprüfung ist nicht nötig. Das spart alles Geld ein, das im Urlaub besser verwendet werden kann. Und unser Sohn möchte das Brüderchen auch nutzen. Wir hätten ihm zwar auch den Touring anvertraut, aber das Brüderchen findet er weitaus kultiger! Da die Wohnfläche des Brüderchens maximal gut 10m² beträgt, muss man sich zwangsläufig auf das Wesentliche beschränken. Das gehört m.E. zum Campen dazu. Wenn ich auf nichts verzichten will, bleibe ich besser zuhause, denn da habe ich ja alles!
Meine Prognose für die Camping-Zukunft: Die Faltcaravans werden eine Renaissance erleben, ebenso kleine und leichte Wohnwagen (unser Familia zählt mit seinen max. 900kg ja auch noch fast dazu). Der Verkauf von großen Wohnwagen und Wohnmobilen wird stagnieren.
Ach ja und noch was zum Schluss: Einen größeren Wohnwagen (4,5m Aufbaulänge + riesiges Vorzelt) haben wir auch noch. Als Standwohnwagen in nur 30 Minuten von unserem Zuhause entfernt. Das ist für den spontanen Soforturlaub (Urlaub to go), wo man auch mal nur für ein paar Stunden hin kann. Man gönnt sich ja sonst nix.
Viele Grüße, Stephan