grizzly hat geschrieben:Hänger-Hotel
Ein Bericht von Frank dem Grizzly
DACHZELT-TRAILER
Nakatanenga Dachzelt (aufgeklappt: 1.40 Meter auf 2.40 Meter)
Nachdem wir im September mit Sack und Pack Korsika heimgesucht hatten und während einer ziemlich heftigen Gewitternacht im kleinen Rundzelt
Wasserdurchbruch von unten verzeichneten , machte ich mir Gedanken zu einer Verbesserung der Übernachtungsmöglichkeiten für unterwegs.
Die ersten Erwägungen kreisten und spielten dabei wieder mit der Anschaffung eines kleinen Wohnwagens.
Dieser sollte vor allem leicht sein, da der Rocsta-Diesel mit seinen 63 PS ganz bestimmt nicht das optimale Zugfahrzeug für größeren Hängerbetrieb mal eben ist.
In Frage gekommen wären hier vielleicht noch entweder ein Eriba-Puk oder auch ein nicht isolierter ex-DDR Quek Caravan.
Die Puks waren mir gebraucht eindeutig noch viel zu teuer - die Queks aus Sachsen hatten von Haus aus zwar Fenster, welche jedoch nicht mal nur nen Spalt breit zu öffnen gewesen wären - heiteres Saunavergnügen pur und ständig unangenehme Kondenzwasserbildung inclusive.
Nur die ganz seltenen Export-Queks waren mit ausstellbaren Stirnfenstern ausgerüstet - dieselbigen Hübschen sind auf dem Gebraucht-Caravan Markt so gut wie nicht mehr zu bekommen.
Als letzte Alternative kam dann nur noch ein Dachzelt oder ein Combi-Camp Klapper in Frage.
Leider beläuft sich beim wackeren Dänen die Höhe der Hängerkupplung auf gemessenen 39 cm. - Mein Kupplungskopf jedoch auf etwas über 50 cm. - Dementsprechend fiel die Entscheidung zu Ungunsten des Combi-Camp.
Eine Montage auf´s Dach vom Rocsta schien mir vom Aufwand her viel zu hoch und ich wollte den Rocsta auch nicht mit einem Stahlrohrkäfig optisch verschandeln - wiewohl man mit so nem Teil oben auf stets mal von der mobilen Flexibilität eingeschränkt gewesen wäre.
Ein kleiner Gepäckanhänger und oben drauf ein Dachzelt, das schien mir die Lösung zu sein.
Leicht sollte er sein und auch einen Deckel haben.
Die Firma Saris aus den Niederlanden baut noch leichte, vollverzinkte Blechanhänger, z.B. den Saris Arba 2000 zul.GGW 500 kg - mit einer Ladeflächenlänge von 1.78 m, einer Breite von 1.03 m und einer Länge über alles von 2.54 m.
Leergewicht unter 100 kg - plus Originaldeckel ca. 25 kg ...
Das wäre genau die geeignete Basis für mein Vorhaben - so war ich am frohlocken!
Zuallerst dachte ich noch daran, dass es vielleicht möglich wäre, zwischen dem längs hochgeklapptem Deckel und der Bordwand eine einfachen Planenkonstruktion zu schneidern und fertig. Doch es kam dann alles anders und das war gut so.
Eine Breite von 1.03 m schien uns für zwei Personen schließlich einfach viel zu schmal und die 1.78 Länge auch ein wenig zu kurz.
Dennoch fuhr ich aufgrund einer Anzeige in .mobile.de Richtung Heilbronn um mir einen gebrauchten Saris anzuschauen: Baujahr 95, fast so gut wie neu - und für € 400,-- nicht gar zu teuer veranschlagt.
Den Arba 2000 gibt es inzwischen nicht mehr neu - sondern nur noch den Grande-Campioni, welcher bei derselben Länge 10 cm breiter ist.
Jetzt gings erst richtig los mit der Suche eines relativ leichten, gebrauchten Dachzeltes in ebay.
Doch die meisten hatten gut über 50 kg Gewicht. Nach Rücksprache mit Saris Niederlande wurde ich davor gewarnt, den ca. 25 kg schweren Glasfiberdeckel mit mehr als 30 kg zu belasten. -
Schockschwerenot ... was tun ....???
Ich entschied mich schließlich für ein neues, 36 Kg leichtes Dachzelt von Nakatanenga mit Alu-Sandwichplattenboden, welches ich gedachte auf den Deckel des Anhägers zu montieren - und zwar so, dass wir auch mit 2 Personen darin schlafen können, ohne dass dieser gleich in sich zusammenbricht und das seine zeitliche segnet.
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Bild 1: Reserveradfixierung von innen, Bild 2: Spriegelauflage: Holzlatte 18x90x1000 mmm überträgt Drucklast auf die Bordwände, Bild 3: Verstärkung Deckel für Gasdruckfeder
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Bild1: Deckel + Kasten/Scharnierfixpunte innen, Bild 2: Deckel/Kasten Scharnier-Konterpunkte
Zuerst wurden die Auflagen der Scharniere vom Innern des Hängers aus mit 3 mm VA-Blechen verstärkt.
Auch die Aufnahmepunkte der Gasdruckheber am Kasten des Hängers und am Deckel wurden auf diese Weise behandelt.
Dennoch schien mir dies alles noch nicht ausreichend genug für die errechnete Last, welche der Deckel letztendlich zu tragen hätte.
Hochgerechnet:
Deckel 30 kg
+ Eichesupport 10 kg
+ Dachzelt mit Schlafsäcken etc. 40 kg
+ Res-Rad 10 kg
+ Metall-Support 10 kg
= ~100 kg
+ 2 Personen 160 kg ... = runde 260 kg Belastung.
Die AIRAX-Gasdruckfedern von NOVOTEC wurden ermeuert und der Gasdruck auf fast Maximum erhöht - was letzendlich noch immer nicht genug war. - Bislang muss ich noch 46 kg stemmen bis sich mal was tut.
So komm ich an stärkeren Gasdruckfedern ernsthaft nicht ganz vorbei - Nicht, das da möglicherweise noch was wiklich Ungeschicktes passieren sollte.
Also Obacht - !!!
Gedanken an das Fallbeil der Guillotine lassen schon von Ferne grüssen.
Die grob berechnete Last (~260 kg) auf den Deckel schien mir ohne irgend eine weitere Abstützung zu hoch. Das Teil musste also in sich versteift und von der Hänger-Bordwand aus zusätzlich abgestützt und getragen werden.
Dafür wurden aus 4x2 VA Rohr und Flachmaterial zwei Träger zusammengeschweißt und mit Deckel und den Seitenwänden fest verschraubt. - Jetzt sitzen die Beiden Spriegel bei geschlossenem Deckel direkt auf der Bordwand des Kastens auf. - Problem erkannt - Gefahr gebannt.
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Bild 4: Verstärkung Glasfiberdeckel für Gasdruckfeder aussen, Bild 5: Gasdruckfeder-Fixpunkt Häger Kasten innen, Bild 6: Verstärkung Gasdruckfeder Hänger Kasten, Bild 7: Versteifung der Scharnierumgebung mit Glasfiber-Epoxy
Oben am Deckel, neben der Original-Galerie habe ich rechts und links 2 Eichenträger verkeilt und verschraubt, so dass das Gewicht des Zeltes plus Personen direkt über die beiden Bohlen auf die Stützen und nicht auf den Deckel bzw. Galerie übertragen wird.
Bisher hat sich die Konstruktion prima bewährt und bei Touren mit dem Rocsta haben wir nun nicht nur mehr Ladekapazität (ca. 300 kg) sondern auch unser Hotel immer dabei.
Es schaukelt sogar leicht sänftenhaft wenn der Sturm dagegen bläst.
Franky der Grizzly
Nachtrag: Bitte nicht als Schleichwerbung betrachten !!!
Eben erst in der 4-wheelfun gesichtet
Ganz neu für € 1270,-- alles komplett incl. Versand von Nakatanenga - Nedd schlecht das Teil auf dem Landrover - alle Achtung !!!
Das kleine liegt NEU bei € 809,--
Folgende Bilder sind quer-verlinkt zu Nakatanenga-Tours
Zuguterletzt hab ich mir die Küchen-Box auf Teleskop-Auszugsschienen gesetzt und kann dies nun ganz nach Belieben in die gewünschte Position bewegen.