Alle Bilder: Rolllos Falter-Selbtbau. Hänger selbstgebaut, Zelt von Howling Moon aus Südafrika. Nur das Sonnendach aufgebaut.
Rollo, wie bist du auf die Idee gekommen, einen Klapper selbst zu bauen?
"Nachdem ich alle Campingformen durch hatte, suchte ich nach einer Lösung wie ich möglichtst viel Nutzen auf kleinsten Raum verbinden könnte. Da wir uns nicht länger mit 2 Autos belasten wollten und meine Frau mit dem Sprinter nicht so glücklich war, musste ein kleineres Auto her. Camping wollte ich aber nicht aufgeben und einen Wohnwagen hatten wir schon. Mit dem Wohnwagen konnte man ja nur campen."
"Da unser Sohn des öfteren in Südafrika ist, zeigte er mir im Internet afrikanische Campingtrailer. Ich war sofort begeistert ,wenn da nicht der Preis wäre. Nein 15000 bis 20000 € wollte ich auf gar keinen Fall ausgeben. Meine Frau hätte mich erschlagen und dann wäre es Aus mit Camping. Also blieb nur noch Selbstbau, hatte ja schon mehrere Bootstrailer gebaut und somit auch Erfahrung und mit dem Umgang beim TÜV war ich ja auch vertraut."
Von wem ist das Zelt?
"Das Zelt kommt aus Süd-Afrika von Howling Moon . Ich habe es direkt importiert und musste dann leider fast vier Monate drauf warten."
Woher stammen die Baupläne des Wagens?
"Der Hänger ist eine Eigenkonstruktion in Anlehnung an die ZA Trailer."
"Die reine Bauzeit ohne Wartezeiten fürs Verzinken beläuft sich auf ca. 100 Stunden, bin ja auch nicht mehr der Jüngste. "
Wie schwierig war das, der Wagen sieht astrein aus, echt klasse, ich vermute, du bist da Experte.
"Wie bei allen anderen Arbeiten auch, wenn man’s kann, ist es ganz einfach. Ich hatte vor meiner jetzigen Tätigkeit eine Metallausbildung und Kfz-Mechaniker Lehre gemacht."
"Um ein Fahrzeug für den öffentlichen Straßenverkehr zu bauen, muss man die StVZO kennen und Schweißkenntnisse nachweisen. Natürlich braucht man auch noch handwerkliche Fähigkeiten."
Welche Werkzeuge braucht er auf jeden Fall?
"Mindestausrüstung sind große und kleine Flex, sowie Bohrmaschine und natürlich ein Schutzgasschweißgerät, zusätzlich die nötigen Werkzeuge wie Winkel, Hammer, Körner, sowie versch. Schraubenschlüssel etc.
Doch am Wichtigsten ist ein Arbeitstisch aus Stahlträger, auf dem der Rahmen zum schweißen fixiert wird, um ein Verziehen des Rahmens zu verhindern."
Was hat das so in etwa gekostet?
"Materialkosten ohne Zelt inkl. Verzinken des kompletten Hängers und Farbe genau 2088 €, wobei 1000 € Achse mit Zugrohr und Räder gekostet haben. Den Preis für das Zelt verrate ich nicht, sonst denkt jeder ich bin verrückt. (Nein Rollo, denken wir nicht. Wir sind eher neidisch auf deine Fähigkeiten und den professionell gemachten Falter)
"Es ist fast wie immer: „Beim ersten Mal“ waren wir beide begeistert. Auch von dem tollen Raumgefühl, das durch die doch großzügige Aufteilung von immerhin ca. 25 qm vermittelt wird."
"Das eigentliche Schlafzelt, das schon von dem Rest abgeteilt ist, hat sogar drei Dachlagen. Eine gummierte Außenhaut, dann die Zelthaut aus Hochleistungs-Polyester/Baumwolleripstop Segeltuch. (Milspec flouro Carbon) beschichtet - (klick). Und dann noch die Interne Baumwollsegeltuch-Kondensationdecke. Somit sollte es keine Kondenswasserbildung geben, muss sich noch bei längerem Regen zeigen.
Wie groß ist der Transportraum in dem Falter? Dort, wo du die Gasflasche, Kabeltrommel und das alles drin hast.
"Die Kastenmaße sind 2100x1400 mm bei einer Höhe von 800 mm, also rund 2,4 Kubikmeter bei einer Nutzlast von 900 kg, was mehr als ausreichend ist."
Ist die Höhe des Bettes nicht sehr gewöhnungsbedürftig? Braucht du eine Leiter?
"Die Höhe des Bettes ist 145 cm über dem Boden, Das kann man mit einem Alkoven in einem Wohnmobil vergleichen. Die Originalleiter habe ich durch eine Alutrittleiter ersetzt, da die Stufen breiter sind. Die dünne Hühnerleiter konnte man Barfuss kaum betreten."
Wo transportierst du deine Küche?
"Zu Die Küche kommt während der Fahrt hinten in den Kasten. Zum kochen wird die Küche dann auf den linken Kotflügel gestellt. Da ist bei Kurzstopps auch noch Platz für den Kocher."
"Für längere Aufenthalte habe ich einen Kochertisch Maxim von Fritz Berger, lässt sich superschnell zusammenklappen und bietet dann ausreichend Arbeitsfläche."
Was ist dir noch so an Positivem und Negativen aufgefallen?
"Positiv ist vor allem, dass durch das recht lange Zugrohr (weil Motorradträger auf der Deichsel montiert ist) und die breite Spur von ca, 2 Metern ein superstabiler Nachlauf selbst bei über 140 km/h (nur mal so zum Test auf Rollbahn vom Sportflugplatz) gegeben ist.
Negativ finde ich den Service von meinem Händler bei dem ich das Zelt gekauft habe. Ich denke aber bei öfterem Gebrauch werden sich sicher noch die eine oder andere Schwachstelle aufzeigen, denn nichts ist Fehlerfrei."
Würdest du künftig was anders machen oder bauen?
"Den Hänger würde ich beim nächsten mal aus leichteren H-Profilen bauen, hätte rund 100 kg Gewicht sparen können. Auch würde ich mein Zelt direkt beim Importeur in der Schweiz bestellen, wäre um einiges schneller und stressfreier gewesen."
Mit freundlichen Grüßen Rollo