Trotz Imprägnierung an manchen Stellen undicht

[MiniCooper]

Hallo,
wir haben einen CombiCamp Columbus aus dem Jahre 1991. Nach 5 Jahren des Schlafens wieder aufgebaut und den Schmutz entfernt und neu imprägniert. An manchen Stellen sehr großflächig wird er auch nach mehrmaligen Imprägnieren nicht dicht. Habe nun auch die Berger Imprägnierung unverdünnt aufgebracht mit gleichem Ergebnis. Bin nun echt ein wenig Ratlos.
Gibt es die Möglichkeit das wir ihn nicht mehr dicht bekommen? Hat das schonmal jemand gehabt?
Mit freundlichen Grüßen
Alex

[lausitzer01]

Moin Alex,

hier gibt es vielleicht grundlegende Tipps und/ oder Anregungen.https://www.tentstation.de/ratgeber/bau ... aegnieren/ Obwohl ich der Aussage, "Baumwolle muss imprägniert werden" nicht ganz zustimme. Euer Combi Camp sollte ein Baumwollzelt haben, welches jetzt aber vermutlich erst mal gewaschen werden muss, damit die Imprägnierung wieder "greifen" kann. Es geht aus deiner Beschreibung nicht eindeutig hevor, wo die Undichtigkeit ist. Auf dem Dach, den Seitenwänden oder nur an den Nähten. Zu starffes abspannen kann für gedehnte Nähte sorgen, die dann Wasser einlassen. Du siehst, die Ursachen können vielfältig sein, bis hin zum ungeeigneten Imprägniermittel. Unsere persönliche Erfahrung:

Baumwollzelt aus 1994 mit unklarer Vorgeschichte und deutliche Spuren von Fleckentfernung, deutliche Gebrauchsspuren und kleine Löcher. Wir sind davon ausgegangen das auch eine Imprägnierung erfolgt ist, da Tau recht gleichmäßig in Perlen auf dem Dach war. Im Sommer 2023 richtig viel Regen abbekommen und ein vollgesogenes Zelt einpacken müssen ( dicht war es noch). Also über 5 Tage wirklich gut im Regen gestanden und somit ein
"gewaschenes" Zelt gehabt. Die Entscheidung fiel auf Fabsil zur Imprägnierung. Hauptzelt mit Sprühflache und Seiten mit Fensterflächen mit dem Pinsel bearbeitet und gut trocknen lassen. Oktober 2023 gleichmäßige Tautropfen und gut ablaufendes Regenwasser. Zu Pfingsten 2024 in Olbernahau wieder viel Regen und 2,5 Stunden heftigen Gewitterschauer, das Zelt ist dicht, allerdings am Dach nicht mehr abperlend. 2-3 mm Löchlein sind dicht, da die Spannung der Imprägnierung wohl ausreicht, um das Wasser herumzuleiten. Zelt also wieder "gewaschen", wir starten trotzdem so damit in den Sommerurlaub und beobachten die Lage. Vielleicht hilft dir das ein wenig weiter.

Gruß von Torsten

[MiniCooper]

Danke für deine Antwort. Es sind Flecken an den Seiten behandelt worden und genau an den Stellen hält nun die Imprägnierung nicht. Wir fahren nun auch erstmal ins Wochenende. Nach dem Wochenende soll ich ihn also mit viel klarem Wasser "spülen" und danach neu imprägnieren?

[Neandertaler]

Hallo,
fast ein klassischer "Fehler"...
Baumwollzelte sind i. d. R. von Werk ab tauchimprägniert. Diese unterscheidet sich von den Imprägnierungen die man im hiesigen Handel erwerben kann. Bei der Tauchimprägnierung werden die Fasern quasi behandelt. Diese können sich im Regen dann mit Wasser vollsaugen, quellen auf und dadurch wird ein Baumwollzelt erst dicht.
Die aufgesprühten Imprägnierungen - so gut die auch immer wieder angepriesen werden - sind immer nur eine Beschichtung, die das Wasser abperlen lässt und sich mit der Zeit auch abwäscht.
Das Missverständnis ist, dass eine Tauchimprägnierung eigentlich nie einer Nachbehandlung bedarf - außer, man geht mit Reinigungsmitteln an das Gewebe um das Zelt sauber zu bekommen, was hier wohl auch der Fall gewesen ist.
Damit wird dann die Tauchimprägnierung aufgelöst und die Fasern quellen dann eben nicht mehr auf. Flugs wird dann mit Sprühdose nachimprägniert, was aber (technisch bedingt) immer nur von hier bis da hält.
Was hier jetzt zu tun wäre, ist zwar etwas umständlich, dafür hast du dann für die nächsten 20, 30 Jahre Ruhe:
Zelt komplett runternehmen, reinigen, damit auch die aufgesprühte Imprägnierung runtergeht und dann (ggf. bei einem Zeltbauer) neu tauchimprägnieren lassen. Dann bist du wieder in dem Originalzustand.

Diese Sprühimprägnierungen sind ja nicht schlecht, allerdings tauglich nur für Schuhe und beschichtete Zelte (die eben nicht aus Baumwolle sind).
Ich hoffe, ich konnte damit weiterhelfen.
Viele Grüße und viel Erfolg
Stefan

[lausitzer01]

Fritz Berger Imprägnier Emulsion

Wetterbeständiges Imprägnier Mittel für Gewebe aus Baumwolle, Baumwoll-Polyester. Die behandelten Gewebe werden wieder wasserabweisend.

Vorbehandlung: Gewebe vor dem Imprägnieren nur mit klarem Wasser säubern und trocknen.

Anwendung:

500 ml Imprägnier-Emulsion mit 10 l Wasser verdünnen
Trockenes Gewebe 10-20 Minuten in der Lösung bewegen
Anschließend ohne Spülen zum Trocknen aufhängen
Schwach feuchtes Gewebe bügeln und vollständig trocknen lassen
Bei fertigen Zelten oder wenn Volltauchung nicht möglich ist:
Lösung aufsprühen oder mit Schwamm auftragen
Überdosierung vermeiden, um weiße Flecke oder Verschleierungen zu verhindern
0,5 l reichen für etwa 15 m² Fläche

Muss ich zu der "geklauten" Beschreibung noch einen Kommentar abgeben? Deshalb gebe ich Stefan recht, Baumwollzelte sind tauchimprägniert, aber wohl nicht als Komplettzelt sondern der Zeltstoff vor dem nähen zum Zelt.

Zurück zu Alex, ja, ich würde reichlich mit klarem Wasser und weicher Bürste "waschen" gründlich trocknen und Fabsil verwenden.

Gruß von Torsten

[Neandertaler]

Fritz Berger Imprägnier Emulsion

Wetterbeständiges Imprägnier Mittel für Gewebe aus Baumwolle, Baumwoll-Polyester. Die behandelten Gewebe werden wieder wasserabweisend.

Das ist nicht ganz korrekt. Baumwolle wird dicht durch Aufquellen der Faser und somit wird die Faser nicht wasserabweisend sondern "wassersaugend".

Sprühst du Baumwolle mit sowas ein, wird die Faser nicht mehr quellen können und die Dichtigkeit lebt von dem aufgesprühtem Zeugs, was aber nach spätestens einem Jahr verflüchtigt ist.

[lausitzer01]

Fritz Berger Imprägnier Emulsion

Wetterbeständiges Imprägnier Mittel für Gewebe aus Baumwolle, Baumwoll-Polyester. Die behandelten Gewebe werden wieder wasserabweisend.

Das ist nicht ganz korrekt. Baumwolle wird dicht durch Aufquellen der Faser und somit wird die Faser nicht wasserabweisend sondern "wassersaugend".

Sprühst du Baumwolle mit sowas ein, wird die Faser nicht mehr quellen können und die Dichtigkeit lebt von dem aufgesprühtem Zeugs, was aber nach spätestens einem Jahr verflüchtigt ist.

Schreib das bitte an Fritz Berger, ich habe die Beschreibung auskopiert und in einem Beitrag vorher meine Meinung zu Baumwollzelt mitgeteilt. Baumwollzelt wird auch mit Baumwollfaden genäht.
Deshalb soll die Emulsion auch 1:10 verdünnt werden und 10 - 20 Minuten der Stoff darin baden...... Meine Empfehlung ist Fabsil, mit dem Pinsel aufgetragen. Weitermachen!

[MiniCooper]

Danke für eure Antworten.
Tauchimprägnierung wird doch auch schwer wegen der Fenster, oder?
Was macht Fabsil anderst wie Berger?

Habe jetzt erstmal ne Gewebeplane gekauft

[Neandertaler]

Wenn du selber in der Badewanne die Imprägnierung vornehmen willst: JA.

Lass das bei einem Zeltbauer machen. Und mit den Fenstern: tja, die nehmen eben keine Imprägnierung auf und dichten durch ihre materielle Beschaffenheit ("Plastik" ).
Ansonsten sehe ich da keine Probleme...

[lausitzer01]

Wenn du selber in der Badewanne die Imprägnierung vornehmen willst: JA.

Lass das bei einem Zeltbauer machen. Und mit den Fenstern: tja, die nehmen eben keine Imprägnierung auf und dichten durch ihre materielle Beschaffenheit ("Plastik" ).
Ansonsten sehe ich da keine Probleme...

Keine Probleme wenn die Fenster mit gebadet werden? Geiler Tipp, ich würde es nicht ausprobieren wollen! In jeder ( jeder!) Beschreibung von irgendwelchen Imprägnierungen / Nahtdichtern, die ich bisher gelesen habe, sind die Fenster immer tunlichst abzudecken. Ist bei Fabsil auch so, deshalb benutze ich den Pinsel um mir die Abkleberei der Fenster beim Spritzverfahren zu ersparen.

Gruß von Torsten

[Neandertaler]

Mh, ich habe den Eindruck, du hast mich nicht richtig verstanden. Du redest ja immer von Imprägniermitteln zum auftragen.
Die haben doch eine ganz andere Wirkweise ("Wasserabweisende Beschichtung" AUF dem Material). In diesem Zeugs würde ich auch kein mit Weichmachern angereicherten Kunststoff tauchen.

Eine Tauchimprägnierung besteht doch aus einem ganz anderen Material, da die Wirkweise zum abdichten doch eine ganz andere ist.
Hierbei MUSS das Gewebe von außen nass werden, damit es abdichtet - durch Quellung der Fasern.
Und das ist auch der Grund, warum tauchimprägnierte Zelte niemals mit Spray oder sonstigem "Nachimprägniert" werden dürfen, denn dann perlt das Wasser ab und die Fasern können nicht quellen.
Hab ich aber alles weiter oben schon mal erklärt und da gibt es auch schon mehrere Diskussionsrunden hier im Forum dazu.

Aber bitte, jeder wie er mag.
Viel Erfolg dabei.

[Biestli]

Mh, ich habe den Eindruck, du hast mich nicht richtig verstanden. Du redest ja immer von Imprägniermitteln zum auftragen.
Die haben doch eine ganz andere Wirkweise ("Wasserabweisende Beschichtung" AUF dem Material). In diesem Zeugs würde ich auch kein mit Weichmachern angereicherten Kunststoff tauchen.

Eine Tauchimprägnierung besteht doch aus einem ganz anderen Material, da die Wirkweise zum abdichten doch eine ganz andere ist.
Hierbei MUSS das Gewebe von außen nass werden, damit es abdichtet - durch Quellung der Fasern.
Und das ist auch der Grund, warum tauchimprägnierte Zelte niemals mit Spray oder sonstigem "Nachimprägniert" werden dürfen, denn dann perlt das Wasser ab und die Fasern können nicht quellen.
Hab ich aber alles weiter oben schon mal erklärt und da gibt es auch schon mehrere Diskussionsrunden hier im Forum dazu.

Aber bitte, jeder wie er mag.
Viel Erfolg dabei.

Moin, ich glaube er bezieht sich auf folgendes:

https://www.fritz-berger.de/artikel/ber ... -IQAvD_BwE

Da ich mich auch schonmal nach sowas erkundigt hatte, hatte ich es noch im Hinterkopf. Das ist eine zum Tauchen, allerdings steht mit dabei, dass wenn man es nicht tauchen kann, man es aufsprühen bzw. mit einem Schwamm auftragen sollte.

MfG

[lausitzer01]

Mh, ich habe den Eindruck, du hast mich nicht richtig verstanden. Du redest ja immer von Imprägniermitteln zum auftragen.
Die haben doch eine ganz andere Wirkweise ("Wasserabweisende Beschichtung" AUF dem Material). In diesem Zeugs würde ich auch kein mit Weichmachern angereicherten Kunststoff tauchen.

Eine Tauchimprägnierung besteht doch aus einem ganz anderen Material, da die Wirkweise zum abdichten doch eine ganz andere ist.
Hierbei MUSS das Gewebe von außen nass werden, damit es abdichtet - durch Quellung der Fasern.
Und das ist auch der Grund, warum tauchimprägnierte Zelte niemals mit Spray oder sonstigem "Nachimprägniert" werden dürfen, denn dann perlt das Wasser ab und die Fasern können nicht quellen.
Hab ich aber alles weiter oben schon mal erklärt und da gibt es auch schon mehrere Diskussionsrunden hier im Forum dazu.

Aber bitte, jeder wie er mag.
Viel Erfolg dabei.

Mir ist es total egal, weil ich nicht der Ersteller dieses Themas bin, habe nur meine persönliche Erfahrung kundgetan und ich habe dich schon verstanden.........