Klappcaravan-Forum

Ein fröhlichstes Morgähn aus dem schönen Thüringen,

wir sind gerade von unserem geliebten Groß- und Kleinzelt umgestiegen auf Falter und Dachzelt, nachdem wir mit Dachzelten und Klappern (Pickup mit Kabine und Klappzelten TRAXX) im Afrikaurlaub sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

Frage an die vielen Fachleute:
Wir ziehen mit einem Mitsubishi Pajero V60, also einem großen und schweren Zugwagen, den sehr leichten Holtkamper Cocoon (ca. 500kg geladen) ... der Holtkamper ist Bj 2009 und hat ein ALKO Fahrwerk, der Pajero hat eine Deichsellast von 135kg und darf 3500kg ziehen. Wir haben eine 100km/h Zulassung und der Anhänger hat 195er PKW Bereifung (Offroad-Version). Wir haben Druck und Temperatursensoren an den Anhängerreifen mit Anzeige im Pajero.

Müssen wir bezüglich springen, schlingern etc. viel beachten, oder können wir den Anhänger weitestgehend vergessen?
Kann wirklich etwas passieren wenn wir 130 km/h mit dem Gespann fahren? Ich sehe immer die Autohänger aus Polen mit 160 auf der linken Spur ...
In D ist klar dass bei 100 eigentlich Schluß ist, aber was kann passieren bei Tempomat 120 (als0 112-114km/H)? In Frankreich dürften wir glaube ich sogar 130 fahren!? weiss jemand welchen Grenzwert wir für die Temperatursensoren einstellen müssen?

Ein paar Tipps an Anhänger-Greenhorns wären prima

Beste Grüße
vom Leon

Hallo Leon,

technische Auskunft kann ich nicht geben, in diese Dimensionen stoße ich nicht vor.

Aber ich möchte Dich fragen, ob Du weißt, daß für Gespanne andere Bußgeldsätze gelten. Guck mal: http://www.verkehrsportal.de/bussgeldkatalog/tab_01.php#lkw

Gruß
Michael

Hi Michael,

danke für den Link

WOW!!! Du hast ja ein Traumgespann ... großer (positiver) Neid
Da kann ich mit meinem neumodischen Kram nicht mithalten.

BG von Leon

Also ich habe einen Camptourist ct7 mit 145er Bereifung Schraubfedern und Stoßdämpfer.

Zzt noch ohne 100 Km/H freigabe wird aber nächstes Jahr gemacht wenn die Restaurierung abgeschlossen ist...

Diesen Sommer waren wir in Russland und ich bin meist so um die 100-110 kmh gefahren.......Auto war voll bis unters Dach und der Hänger ebenso.

Auf der Autobahn in Polen ( Autobahn total leer) bin ich mal an die 140 Km/h rangetastet.....mit meinen Gespann damals noch VW Passat war das kein Problem

Aber da Du ja eh schon ne 100er zulassung hast.....brauchst Dir da keine Sorgen machen zwecks Anhänger und Reifen...( Alter der Reifen wäre halt zu beobachten)

Ich persönlich würde mit meiner 100 km/h Zulassung ; mich in der Geschwindikeitszone so um die 100-120 bewegen da kommt fein voran ohne Stress und das Punktekonto bleibt leer....

Hallo Leon,

das eigentliche Fahren stellt normalerweise kein Problem dar. Der Hänger wird dir folgen, da kannst du sicher sein. Solange es im Zugfahrzeug nicht ungemütlich wird, wird auch der Falter kein Problem bekommen. Auf Bodenwellen wird er u.U. mal ein wenig springen, aber dann krachts auch im Zugfahrzeug. Der Pajero nimmt die sicherlich ein kleines wenig lockerer als der Hänger.

Gewöhne dich nur dran den Hänger nicht zu vergessen. Beim Einscheren nach dem Überholen ein wenig Platz lassen und es passt schon, kein Problem. Aber wenn du irgendwo rein fährst, solltest du dringend vorher dran denken, dass du nicht einfach so mal wenden kannst.

Der Rest ergibt sich. Gute Fahrt.

Gruß
Norbert

leo4711 hat geschrieben:Wir haben Druck und Temperatursensoren an den Anhängerreifen mit Anzeige im Pajero.

Was es nicht alles gibt?
Also ein paar tips vom erfahrenen Hängerpilot obwohl wir keine Druck und Temp Sensoren haben.
Wichtig ist der Druck der sollte nahe dem für den Reifen zulässigen Druck liegen.
Wenn der Reifen dann trotzdem deutlich abflacht, hast du die Zulässige Last überschritten,
mit so einer Fuhre solltest du nie über 80 km/h fahren und falls der Hänger aufschaukelt,
noch langsamer, sonst lädst du unkontrolliert ab, im günstigsten Fall.
Wenn jetzt der Reifen während der Fahrt heiß wird so das man ihn nicht mehr anfassen kann
(Mein Temperatursensor heist Hand, daher die ungenauen angaben so ca. 50°-60° C)
Sollte man eine Pause zum abkühlen machen, sonst platzt er bestimmt.
Wenn du durch die Sahara willst solltest du den Druck radikal vermindern 0,5-1bar
und Temperaturen von 50-60°C hast du schon im Stand.
Bei normaler Beladung sollte es keine Probleme geben bei korrektem Druck.
Zur Geschwindigkeit ist folgendes zu sagen bis 100 null Problemo
über 100 km/h vorsicht mit dem Geschwindigkeitsindex der Reifen.
Reifen für eine 100 zulassung müssen nur den index bis 120 erfüllen.
das kann bei 140 zu einem vollverlust führen, selbst ausprobiert.
Bei Geschwindigkeiten deutlich über 130 kann es bei großen Zugwagen und leichten Hängern,
durch den Unterdruck hinter dem Zugfahrzeug, zum abheben des Hängers kommen.
Der Hänger wird dann ganz ruhig und fliegt dir hinterher, kein Problem bis zur nächsten Kurve.
Dann setzt der Hänger zum überholen an und wird unkontrollierbar irgendwo einschlagen.
Fazit nur schwere Hänger mit 180 km/h ziehen.

So für alle die sich jetzt schon aufregen " Wie kann der nur so was schreiben und andere ermuntern mit 180 und Hänger zu fahren
oder den Hänger zu überladen" hier noch mal ausdrücklich:
Dies ist keine Ermunterung so etwas zu tun, es ist nur eine beschreibung was dann passiert und auf was man aufpassen muss.
Der Link zum Busgeldkatalog sollte Abschreckung genug sein.
So nun alle zufrieden?

mit völlig überladenen Grüßen
armin

Hallo,
ich fahre mit meinem auf Autobahnen wie auch auf Schotterpisten max. 110 bis 120. Da liegt der total ruhig und man spürt ihn gar nicht. Ich würde jetzt so mal sagen das es zuerst im Auto ungemütlich ist und der Hänger erst viel später zicken macht.
Ihr dürft bezüglich Beladung, Temp. und Reifenflachdrücken eins nicht vergessen. Der normale klappi hat sehr kleine schmale Reifen. Der Offroadhänger hat sehr viel grössere Reifen. Ich habe 205/85 R16 bzw. 7,5 R16. Die haben 80 cm Durchmesser und ca. 1000 kg Tragfähigkeit. Bevor der Reifen sich flachdrückt oder heissläuft geht die Federung der Achse auf Block

Moin,
Tips und Tricks von erfahrenen "Hängerpiloten" werden dir in der Praxis nicht wirklich weiterhelfen. Du musst "erfahren" wie sich dein Gespann im Betrieb verhält. Ich habe folgendes gemacht, meinen Hänger bis zum zul.Gesamtgewicht vollgepackt und dann auf unseren Sportflugplatz(vorher abklären) .Nun verschiedene Situationen durchgespielt, die da sind Höchstgeschwindigkeit, Vollbremsung auch mit ausweichen, wedeln bzw. slalom usw. Es giebt auch Übungsplätze wo du sogar Glatteis und Aquaplaning simulieren kannst. Und verlass dich nicht zusehr auf die techn. Hilfsmittel die moderne Fahrzeuge heute bieten, du verschiebst nur das Risiko in den unkontrollierbaren Bereich und dann greift wieder die Physik und was dann passiert können wir wieder im TV sehen.

Hallo Leon,

hatte schon so meinen Spaß beim lesen der Antworten, aber eins meine ich fehlt noch.

Thema Frankreich, das mit dem 130km/h fahren hat sich für viele erledigt, ist allerdings auch nicht so ganz einfach. Sollte Dein Gespann ein zul. Gesamtzuggewicht von 3.500kg überschreiten (Das Zugfahrzeug jedoch unter 3.500kg liegen), dann gelten folgende Geschwingigkeiten im Trockenen.
Autobahn 110, Schnellstr. 100, Außerorts 80, Innerorts 50km/h.

Was Du von Deinem Hänger merkst??? Nichts, da Du ihn bestimmt noch nicht einmal im Spiegel siehst, ist er auch schnell vergessen!!

Gruss Thomas

Erst einmal besten Dank für die Fülle von Infos da war weit mehr dabei als erwartet!

Eine Frage bleibt aber doch noch:
Wo sind denn nun die größten Gefahren, also wo muss man doch aufpassen?

Ich denke Autobahnausfahrten bei Nässe sind problematisch, wobei der Pajero mit seinem hohen Schwerpunkt auch gerne in Richtung Wiese drängt, oder bei Autobahnauffahrten habe ich immer Sorge, dass einer schnell rüberzieht und dabei den Hänger übersieht ...

In Thüringen schneit es !!!

Beste Grüße vom Leon

zawiese hat geschrieben:Was Du von Deinem Hänger merkst??? Nichts, da Du ihn bestimmt noch nicht einmal im Spiegel siehst, ist er auch schnell vergessen!!

und genau das ist sehr gefährlich.
Erst letzte Woche hat ein Kolege von mir so seinen Hänger und seine Zugmaschiene plastisch verformt.
Weil er beim Wenden nicht ganz rum kam, kurz zurückgestoßen --- KNIRRRRSCH. 7000,- € verpufft,
und der Hänger währe zu sehen gewesen, wenn er in den richtigen Spiegel geschaut hätte.
Dumm gelaufen, und die Moral von der Geschicht.
:idea1: Bei Gedächtnissproblemen Merkzettel ans Lenkrad kleben
Eine Fahnenstange von den Kinderrädern am Hänger könnte auch helfen

mit schadenfrohen Grüßen
armin

Mit so ein gespann merkt mann ja gar nicht das da noch ein Anhänger drinter ist, vorallen wenn es eins von nur 500 Kg ist.
Ich hab ein Renault Kangoo Express 1,9D mit 54 Ps, mein Esterel darf maximal 750 Kg Gewicht haben.
Mein Hochstgeschindigkeit wird also nicht seht hoch sein.
Normal fahre ich mit den Gespann so rund 110 Kmh auf den Tach, also sag mal 104 Kmh genau gemessen. (laut Navi)
Da die Bussgelder bei euch für uns Niederländer bei euch in D sehr niedrig sind nimm ich halt das Risiko.
10 Kmh zu schnell kosttet bei euch nur 15 Euro, bei uns 55 Euro
20 Kmh zu schnell kostte bei euch 70 Euro und bei uns schon 128 Euro.
Bei 30 Kmh sind es in D 95 Euro und bei uns 225 Euro.
Natürlich soll ich noch dazu sagen das wir kein Punkte Fuhrerschein haben und das mann bei uns auch ohne einige Form von 100 Kmh Zulassung (gibt es bei uns nicht) 90 Kmh auf die Autobahn fahren durfen mit Anhänger.

Christiaan


Schnell fahren kann Geld kostten ausserhalb den mehrverbrauch von Spritt, meine Aussagen von billige Bussgelder sollen keine Anregung sein auch wirklich schnell zu fahren.
Also bitte nicht bei mir beklagen wenn eine von euch mal ein Straffzettel bekommt. Denk bei zu schnell fahren auch an die Sicherheit von den ander Verkehsrteilnehmer.

Hallo Leon,

bei Autobahnausfahrten sehe ich, im Normalfall, kein Problem, auch auf nasser Fahrbahn nicht. Die kleinen Hänger liegen normalerweise einfach hinter dir und machen alles mit, was auch dein Zugfahrzeug macht. Es sei denn, du willst das Limit austesten, dann könnte der Hänger der erste sein, der die Kurve nicht kriegt.

Dass nun einer deinen Hänger übersieht und zu knapp hinter dir einschert, ist erstmal nicht dein Problem und zweitens, wie willst du darauf Einfluss nehmen?
Du musst daran denken, dass du hinten ein wenig mehr Platz nach dem Überholen lässt.

Wie Armin schon geschrieben hat, kann das Rückwärtsfahren zu einem Problem werden. Durch den kurzen Abstand zwischen AHK und Achse reagiert ein kleiner Anhänger recht flott auf die Lenkbewegungen des Zugfahrzeugs.
Im Normalfall sollten Zugfahrzeug und Hänger sich bei minimalem Wendekreis nicht berühren können. Bei der Montage eines Fahrradträgers auf der Deichsel oder am Heck des Zugfahrzeuges sollte man darauf achten, dass das auch dann noch gegeben ist.
Wenn du allerdings einen engen Kurvenradius gefahren bist und dann zurück setzen willst, wird dir der Hänger in der Regel wegknicken und eine Kollision mit dem Zugfahrzeug ist unvermeidbar. Deshalb habe ich Eingangs auch schon erwähnt, dass man darüber nachdenken sollte, wo man reinfahren will und wo besser nicht mehr. Das spart im Zweifelsfall das Abkuppeln und Handrangieren.
Auch auf Parkplätzen sollte man ein wenig ausholen um sicher um enge Ecken zu kommen.

Gruß
Norbert

Also bitte nicht bei mir beklagen wenn eine von euch mal ein Straffzettel bekommt. Denk bei zu schnell fahren auch an die Sicherheit von den ander Verkehsrteilnehmer.

Genau. Und deswegen möchte ich solchen "Grenzbereichsaustestern" auch niemals begegnen. Bei einem Unfall werden immer auch Unschuldige involviert. Und der Unfallverursacher hat meist "Glück im Unglück".

Nein danke. Wofür gibt es Regeln? Wir sollten alle mal gelernt haben, sich an Regeln zu halten. Und die stehen nun mal in der StVO.

Gruß
Uwe

Hi Uwe,

die Frage ist ja, ob das ein Grenzbereich ist. Wenn es zwischen Vmax-Grenzen in Europa 50km/h weit auseinanderliegende Ansichten gibt, dann scheint auch die Einschätzung des Grenzbereichs sehr weit auseinander zu liegen. Das ich mit meinem Pajero mit einem 3,5t Anhänger genauso schnell fahren darf wie mit einem 500kg Anhänger mag im Gesetz stehen, hat aber sicher nichts mit Grenzbereichen zu tun.

Mir macht ein Sprinter mit 180km/h mehr Angst als ein Gespann mit 110km/h und 140 fährt hier sicher keiner mit seinem Gespann ... die hätte ich dann auch lieber hinter mir ...

Beste Grüße
Leon