Der ganz normale Camping Wahnsinn
Verfasst: 27.06.2012 08:00
Untertitel: Der General und seine Frau
(General und seine Frau = Opa(75) und Oma (75)von Kerstin, seit 42 Dauercamper an der Ostsee)
Hallo zusammen,
bin dann gestern nach 16 Tagen Ostseeurlaub wieder mit Jens zurück gefahren und wieder im Alltag angekommen - mal ganz angenehm nach den letzten Wochen.
Wir dachten wir lassen Euch mal an den Schlüsselerlebnissen Teilhaben!
Wir hatten uns ja nun entschieden einen alten Faltcaravan zuzulegen..und haben es auch getan, unseren Camptourist 6-2. Am 09.06. gings dann los. Vollgestopfter Kombi bis unters Dach, Hänger hintendran, und noch Fahrrad oben auf...Abfahrt Hamburg nach Sehlendorf.
Unterwegs schon der erste Anruf - Oma in heller Aufregung - wann seid ihr da, Opa muß doch wissen wann er helfen soll, und habt ihr an dies und das und jenes gedacht.. etc blabla.... Wat solls, Jens und Kerstin noch super gelaunt, laß die mal reden!
So um 10 Uhr Ankunft auf dem Campingplatz, runterschlendert zum Sportplatz um nen Stellplatz für die Saison aufzusuchen... das schleicht doch glatt im gleichen Moment schonmal Oma um die Ecke, kurze Begrüßung und wieder Abflug "Ich muss Opa holen"
Platz ausgesucht, Jens fährt den Wagen samt Hänger zum Platz und inzwischen eingetroffener Opa besieht sich noch ziemlich ruhig das rangieren des Hängers und Kuppelt auch ab, und schiebt noch mit in die richtige Position. Jens holt gesägte Bretter für die Stützen, da kommt der erste Kommentar des Rentners "Das geht so nicht... zu dünn!!!!! Das hält nieeeee! Komm gleich wieder" und schon flitzt er los.
Also gönnen wir uns erstmal eine Zigarette, und warten... keine 5 Minuten erscheint Opa wieder im Sichtfeld... unter den Armen mal eben ein paar Lange Steinplatten und "speziell" zugesägten Holzplatten. "Die müßt ihr benutzen, und die Räder müssen auch darauf!"
Gut der Mann hat ja die Erfahrung, wir handeln brav, Räder auf die Steinplatten, und dann die Stützen runterkurbeln, damit der Hänger mal Stand bekommt.
"Der steht nicht in der Waage...wartet mal" und da isser schon wieder auf und davon!
Es folgt halbstündiges ausloten mit der Wasserwage unter Opas Kontrollblick (Aber Rasenflächen sind nunmal mega uneben, und so auf den Millimeter genau geht das nunmal nicht) bis Kerstin meint " ich kurbel mir doch keinen Wolf, nu langt es"
Nun werden die Stützen am Hängerdeckel hochgeklappt und der Deckel aufgeklappt - da erscheint wieder die Wasserwaage im Blickfeld.... also Ritual kurz wiederholen.
"Da müßten dann eigentlich auch noch Steine drunter" kommt Opas murrender Einwurf und Jens nur " Ne muß nich, da sind so Spikes untern dran, extra für Rasen" .... damit erntet er schonmal den ersten giftigen Blick.
Nu kommt das rausklappen der Zeltkonstruktion, alle packen mit an, freunden sich mit der Stangeführung an, und schaffen es gemeinsam nach einiger Zeit das Zelt mit Vorzelt in Form zu bringen... sind lediglich 4 Stangen über, aber das stört an dieser Stelle noch keinen..der Schweiß rinnt auch so.
"Da sind Falten, das geht so nicht, das passt nicht....ihr müsst noch....." kommt Opas genörgel von allen Seiten. Kerstin nur "Herrje gib uns ne Chance, wir bauen dat Ding auch zum ersten Mal auf" Prompt der Einwurf von Oma " Opa weiß wie sowas geht, der hat Ahnung, reg ihn nicht auf!" Kerstin:"Und meine Nerven sind egal oder wat" Oma:" Opa hatte schon nen Herzinfarkt und du nicht und nun laß ihn doch" Kerstin sprachlos...Jens hüllt sich in Augenrollendes elegantes schweigen!
Irgendwann sind auch diese Hürden genommen, Opa wird immer zufriedener und er verabschiedet sich in seinen Mittagsschlaf "Ihr macht nun erstmal weiter, ich komm in einer Stunde wieder" Wir salutieren schonmal in Gedanken.
Als erwähnter Rentner wieder auf der Bildfläche erscheint, haben wir es geschafft, alles auszurichten, aufzubauen und sogar die übrigen Stangen einzubringen.Abgespannt ist auch alles. Sind sogar schon beim auspacken des Wagens und häuslichen Einrichten. Da fliegen uns zwei Pflastersteine vor die Füße " Die müssen auch noch unter die anderen Stützen!!!!!!!" Jens: "ja is ok, machen wir dann nachher" Opa: "ok, um 18 Uhr ist grillen bei uns oben, und dann Fußball" und zieht von dannen. Damit war der Titel "General" geboren!
Wir haben dann tatsächlich im Laufe des Tages noch versucht die Steine unter die Stützen zu bekommen, aber son ca 100 KG Deckel, lässt sich halt net soooo einfach bewegen, zumal die Stützen auch schon ein wenig eingesackt waren. Also haben wir es gelassen - Hatten ja auch schon ne Runde drin geschlafen und nix passiert
Beim späteren Grillen das auch so gesagt und dann war das Thema auch weg. Fußball fing an, die Wodka Lemon machten ihre Runden bis zum Abpfiff ... da springt der General plötzlich wie von der Tarantel gestochen plötzlich auf und ruft uns angetrunkenem Volk stumpf zu " Los rüber, wir machen da jetzt die Steine drunter " und flitzt los ... Verzweifelter Blick und dann dem Alten hinterher, nicht dass der noch auf die Idee kommt, das gesammte Zelt wieder abzureißen... den plötzlich hat der noch Hammer und Zange in der Hand!
Am Zelt angekommen sieht man an der anderen Seite auch schon die Erdnägel aus der Erde fliegen und die Zeltplane wird hochgeworfen. Opa liegt unterm Hänger und fragt noch kurz wo die Stützenverstellung gelöst wird, und drückt parallel mit der gewünschten Info auch promt drauf.... sind na nur knapp 150 KG die da auf den alten Mann niedergehen..... und bringt dann noch grad keuchend hervor "Ihr müßt nu die Steine dadrunter schieben" Da denkt man echt nur: Ja und wenn das nun schief gegangen wäre, hätten wir einen Stein auf dein Grab stellen können!
Nach vollbrachter Arbeit schwelgte Opa noch kurz in seinem Triumph, und gab dann noch Rückkehrzeit zum Campingwagen für uns zum Deutschlandspiel durch - hatten großzügiger Weise eine halbe Std für uns genehmigt bekommen! (Soll ja keiner sagen, der General hätte kein Herz)
Restlicher Abend verlief noch angenehm ruhig, mit fließendem Wodka, Fussball gucken und plaudern. Dabei haben wir dann auch noch Opa gebeten, uns am nächsten Tag einen Spaten zu leihen, da wir lt dem Campingplatz Besitzer bitte noch das Kabel der Kabeltrommel im Rasen versenken sollen, damit die da mähen können... also ein Gespräch bei dem man sich nix denkt! Bis zum nächsten Tag.
Jens und Kerstin früh auf, holen Brötchen, frühstücken, dann nochmal in die Heia für Jens, Kerstin fummelt an den Fenstern rum und hängt Vorhänge auf.
Punkt halb neun schießt plötzlich der General mit Spaten und Holzkeil bewaffnet um die Ecke..stürmt zielgerichtet aufs Zelt zu... K: "och nö, der Alte"
J:"och nö, watn willn der um diese Zeit" ......... K: "vermutlich das Kabel verbuddeln, der kloppt schon seine Schaufel in den Rasen..... MOIN OPA"
Opa: " Moin... wir müssen das hier und so, ich fang mal an.. geh dir nen Kaffee kochen oder so" ... Kerstin angehend sprachlos " Ey Schatz steh mal auf, der kriecht da nu echt schon aufm Rasen rum"
Tja das waren dann die ersten Zwei Tage im ausführlichen.
Da kamen halt immer wieder irgendwelche Anekdoten hinzu...aber die ersten waren doch die prägensten!
Jens war nur an den WE da und Kerstin im täglichen Streß mit dem General und seiner Frau. War es mal dass Oma morgens und 8 im Zelt stand und im Admiralston fragte ob sie wach sei worauf Kerstin nur entgegnete " Spätestens jetzt bleibt mir wohl keine andere Wahl" oder der Streß auch ja die Essenszeiten oben einzuhalten, denn Oma hatte ja mal wieder mitgekocht und um 12 gibbet Mittag ohne Widerspruch und um 18.30 Abendessen (Brot mit Messer und Gabel )
Manchmal war es auch der General, der mal wieder ne tolle Idee hatte, die jeder zu teilen hatte. Da konnte er schonmal mit Holzplatten vorm Zelt stehen und sagen " ich bau da jetzt nen Boden ins Vorzelt " ... da blieb einem nur ein "ach was" zu kontern, denn Oma achtete im Hintergrund drauf, dass dem General nicht widersprochen wurde.
Der Gerechtigkeit halber sei aber auch gesagt, dass "der General" auch bei Hilferufen sofort zur Stelle stand. Als Kerstin nach ein paar Tagen während eines Platzregens feststellen mußte, dass die Impränierung nicht mehr auf dem gesamten Zelt hielt und ein kleiner Wassereinbruch stattfand, war Opa sofort zur Stelle und hat mit ihr zusammen im ströhmenden Regen eine zusätzliche Plane übers Dach gespannt. Und die Großeltern haben uns auch für die gesamte Saison ihre Vorzeltheizung samt Gasflasche überlassen, damit wir nie frieren müssen, sollte es doch mal kälter werden! (natürlich durfte die nicht mit dem Auto eben über den Platz gefahren werden, sondern nur Camping Stilecht im Handbollerwagen gezogen werden)
Und nachdem Jens mich dann grad gebeten hat, das letzte WE auch noch preiszugeben, folgt hier mal eben der zweite Teil.
Zum Ende des Urlaubs brachte Schatzi noch meinen 21 jährigen Bruder und dessen Kumpel mit nach oben. Erfolgreiches Frühshoppen, Mittagsshoppen, Strandshoppen etc versteht sich dabei ja von selbst
Mein Bruder (der mich schon seit 2 Wochen belagerte, was er alles an der Ostsee trinken würde) schied dann schon um 20 Uhr Abends aus, und kam zwischendurch lediglich aus der Schlafkoje, und zum Toilettenhaus rauszugehen und den Keramikgott anzubeten
Jens und ich verbrachten den weiteren Abend mit seinem Kumper Josh und einer Campingnachbarin, der wir morgens noch geholfen hatten für sie und die lütte Tochter das Zelt aufzubauen - mit dabei waren natürlich auch reichlich Bier, Wodka, Energy und Saurer.
Als alle Beteiligten so um 0.30 Uhr gefühlte 3 Promille erreicht hatten, löste sich die Runde auf. Unsere Zeltnachbarin lieh sich Josh für die Nacht aus, mein Bruder bekam noch einen kleinen Eifersuchtsschub, weil sein Kumpel nicht bei ihm schlief, und Schatzi und ich handelten aus, dass jegliche romantische Aktivitäten auf den nächsten Tag zu verschieben seien:)
Wir lagen grad in unserer Schlafkoje, als ein Ruck durch das Ding ging, und alles ein paar cm absackte. Dachten uns aber nichts weiter dabei, bis in den nächsten Sekunden plötzlich die gesamte Kabine seitlich bis zum Boden absackte... Juchu... schlafen in dem Ding unmöglich... Schaden in der Dunkelheit nicht wirklich auszumachen..mit gefühlten 3 Promille sowieso nicht und das Zelt stand auf halb acht
Blieb uns ja nix weiter, als die Decken zu packen und mal zu schauen wo noch ein zwei Plätzchen frei sind... also rüber zu Josh, das Liebesglück zerstören...ran ans Zelt, Reißverschlüsse aufreißen und verkünden "Wir schlafen heute hier!)
Das ging dann so 2 Stunden gut, bis man in dem Teil wirklich Platzangst bekam. haben dann die restliche Nacht an allen möglichen Orten verbracht, nur um die Std bis zum Tagesanbruch rumzubekommen. Mal im Auto, wandernd übern Platz und zu guter letzt hab ich irgendwann meinen Bruder abkommandiert Platz zu machen.
Als es endlich hell war konnten wir den Schaden dann begutachten und stellten fest, das die Stützen komplett weggeknickt waren (TROTZ DER SUPER TOLLEN STEINE DIE DA DRUNTER LAGEN) Reparatur nicht möglich. Stangen fürs Zelt, hatten sich zum Glück nur auseinander gelöst.
Nur kann man so das Zelt ja nicht zurücklassen weil jegliche Spannung fehlte und es unweigerlich durchgeregnet gewesen wäre, bevor wir in HH zurück gewesen wäre.
Platzwart hat uns später mit Balken ausgeholfen, haben das blöde Ding dann im ströhmenden Regen repariert und konnten uns sogar nochmal 2 Stunden hinhauen bevor es nach Hause ging.Das ganze wird die Tage dann mit Schwerlaststützen ersetzt, aber die bestellten müssen erstmal ankommen.
Am Samstag gehts dann wieder raus - es kann nur besser werden - und wir hoffen, dass wir an einem intakten Zelt ankommen!Aber ansonsten hätte sich unweigerlich der General schon gemeldet:)
Sooooo, wer es bis hierhin geschafft hat ... Hut ab *lol*
Wir habens gelebt! und noch einiges mehr!
(General und seine Frau = Opa(75) und Oma (75)von Kerstin, seit 42 Dauercamper an der Ostsee)
Hallo zusammen,
bin dann gestern nach 16 Tagen Ostseeurlaub wieder mit Jens zurück gefahren und wieder im Alltag angekommen - mal ganz angenehm nach den letzten Wochen.
Wir dachten wir lassen Euch mal an den Schlüsselerlebnissen Teilhaben!
Wir hatten uns ja nun entschieden einen alten Faltcaravan zuzulegen..und haben es auch getan, unseren Camptourist 6-2. Am 09.06. gings dann los. Vollgestopfter Kombi bis unters Dach, Hänger hintendran, und noch Fahrrad oben auf...Abfahrt Hamburg nach Sehlendorf.
Unterwegs schon der erste Anruf - Oma in heller Aufregung - wann seid ihr da, Opa muß doch wissen wann er helfen soll, und habt ihr an dies und das und jenes gedacht.. etc blabla.... Wat solls, Jens und Kerstin noch super gelaunt, laß die mal reden!
So um 10 Uhr Ankunft auf dem Campingplatz, runterschlendert zum Sportplatz um nen Stellplatz für die Saison aufzusuchen... das schleicht doch glatt im gleichen Moment schonmal Oma um die Ecke, kurze Begrüßung und wieder Abflug "Ich muss Opa holen"
Platz ausgesucht, Jens fährt den Wagen samt Hänger zum Platz und inzwischen eingetroffener Opa besieht sich noch ziemlich ruhig das rangieren des Hängers und Kuppelt auch ab, und schiebt noch mit in die richtige Position. Jens holt gesägte Bretter für die Stützen, da kommt der erste Kommentar des Rentners "Das geht so nicht... zu dünn!!!!! Das hält nieeeee! Komm gleich wieder" und schon flitzt er los.
Also gönnen wir uns erstmal eine Zigarette, und warten... keine 5 Minuten erscheint Opa wieder im Sichtfeld... unter den Armen mal eben ein paar Lange Steinplatten und "speziell" zugesägten Holzplatten. "Die müßt ihr benutzen, und die Räder müssen auch darauf!"
Gut der Mann hat ja die Erfahrung, wir handeln brav, Räder auf die Steinplatten, und dann die Stützen runterkurbeln, damit der Hänger mal Stand bekommt.
"Der steht nicht in der Waage...wartet mal" und da isser schon wieder auf und davon!
Es folgt halbstündiges ausloten mit der Wasserwage unter Opas Kontrollblick (Aber Rasenflächen sind nunmal mega uneben, und so auf den Millimeter genau geht das nunmal nicht) bis Kerstin meint " ich kurbel mir doch keinen Wolf, nu langt es"
Nun werden die Stützen am Hängerdeckel hochgeklappt und der Deckel aufgeklappt - da erscheint wieder die Wasserwaage im Blickfeld.... also Ritual kurz wiederholen.
"Da müßten dann eigentlich auch noch Steine drunter" kommt Opas murrender Einwurf und Jens nur " Ne muß nich, da sind so Spikes untern dran, extra für Rasen" .... damit erntet er schonmal den ersten giftigen Blick.
Nu kommt das rausklappen der Zeltkonstruktion, alle packen mit an, freunden sich mit der Stangeführung an, und schaffen es gemeinsam nach einiger Zeit das Zelt mit Vorzelt in Form zu bringen... sind lediglich 4 Stangen über, aber das stört an dieser Stelle noch keinen..der Schweiß rinnt auch so.
"Da sind Falten, das geht so nicht, das passt nicht....ihr müsst noch....." kommt Opas genörgel von allen Seiten. Kerstin nur "Herrje gib uns ne Chance, wir bauen dat Ding auch zum ersten Mal auf" Prompt der Einwurf von Oma " Opa weiß wie sowas geht, der hat Ahnung, reg ihn nicht auf!" Kerstin:"Und meine Nerven sind egal oder wat" Oma:" Opa hatte schon nen Herzinfarkt und du nicht und nun laß ihn doch" Kerstin sprachlos...Jens hüllt sich in Augenrollendes elegantes schweigen!
Irgendwann sind auch diese Hürden genommen, Opa wird immer zufriedener und er verabschiedet sich in seinen Mittagsschlaf "Ihr macht nun erstmal weiter, ich komm in einer Stunde wieder" Wir salutieren schonmal in Gedanken.
Als erwähnter Rentner wieder auf der Bildfläche erscheint, haben wir es geschafft, alles auszurichten, aufzubauen und sogar die übrigen Stangen einzubringen.Abgespannt ist auch alles. Sind sogar schon beim auspacken des Wagens und häuslichen Einrichten. Da fliegen uns zwei Pflastersteine vor die Füße " Die müssen auch noch unter die anderen Stützen!!!!!!!" Jens: "ja is ok, machen wir dann nachher" Opa: "ok, um 18 Uhr ist grillen bei uns oben, und dann Fußball" und zieht von dannen. Damit war der Titel "General" geboren!
Wir haben dann tatsächlich im Laufe des Tages noch versucht die Steine unter die Stützen zu bekommen, aber son ca 100 KG Deckel, lässt sich halt net soooo einfach bewegen, zumal die Stützen auch schon ein wenig eingesackt waren. Also haben wir es gelassen - Hatten ja auch schon ne Runde drin geschlafen und nix passiert
Beim späteren Grillen das auch so gesagt und dann war das Thema auch weg. Fußball fing an, die Wodka Lemon machten ihre Runden bis zum Abpfiff ... da springt der General plötzlich wie von der Tarantel gestochen plötzlich auf und ruft uns angetrunkenem Volk stumpf zu " Los rüber, wir machen da jetzt die Steine drunter " und flitzt los ... Verzweifelter Blick und dann dem Alten hinterher, nicht dass der noch auf die Idee kommt, das gesammte Zelt wieder abzureißen... den plötzlich hat der noch Hammer und Zange in der Hand!
Am Zelt angekommen sieht man an der anderen Seite auch schon die Erdnägel aus der Erde fliegen und die Zeltplane wird hochgeworfen. Opa liegt unterm Hänger und fragt noch kurz wo die Stützenverstellung gelöst wird, und drückt parallel mit der gewünschten Info auch promt drauf.... sind na nur knapp 150 KG die da auf den alten Mann niedergehen..... und bringt dann noch grad keuchend hervor "Ihr müßt nu die Steine dadrunter schieben" Da denkt man echt nur: Ja und wenn das nun schief gegangen wäre, hätten wir einen Stein auf dein Grab stellen können!
Nach vollbrachter Arbeit schwelgte Opa noch kurz in seinem Triumph, und gab dann noch Rückkehrzeit zum Campingwagen für uns zum Deutschlandspiel durch - hatten großzügiger Weise eine halbe Std für uns genehmigt bekommen! (Soll ja keiner sagen, der General hätte kein Herz)
Restlicher Abend verlief noch angenehm ruhig, mit fließendem Wodka, Fussball gucken und plaudern. Dabei haben wir dann auch noch Opa gebeten, uns am nächsten Tag einen Spaten zu leihen, da wir lt dem Campingplatz Besitzer bitte noch das Kabel der Kabeltrommel im Rasen versenken sollen, damit die da mähen können... also ein Gespräch bei dem man sich nix denkt! Bis zum nächsten Tag.
Jens und Kerstin früh auf, holen Brötchen, frühstücken, dann nochmal in die Heia für Jens, Kerstin fummelt an den Fenstern rum und hängt Vorhänge auf.
Punkt halb neun schießt plötzlich der General mit Spaten und Holzkeil bewaffnet um die Ecke..stürmt zielgerichtet aufs Zelt zu... K: "och nö, der Alte"
J:"och nö, watn willn der um diese Zeit" ......... K: "vermutlich das Kabel verbuddeln, der kloppt schon seine Schaufel in den Rasen..... MOIN OPA"
Opa: " Moin... wir müssen das hier und so, ich fang mal an.. geh dir nen Kaffee kochen oder so" ... Kerstin angehend sprachlos " Ey Schatz steh mal auf, der kriecht da nu echt schon aufm Rasen rum"
Tja das waren dann die ersten Zwei Tage im ausführlichen.
Da kamen halt immer wieder irgendwelche Anekdoten hinzu...aber die ersten waren doch die prägensten!
Jens war nur an den WE da und Kerstin im täglichen Streß mit dem General und seiner Frau. War es mal dass Oma morgens und 8 im Zelt stand und im Admiralston fragte ob sie wach sei worauf Kerstin nur entgegnete " Spätestens jetzt bleibt mir wohl keine andere Wahl" oder der Streß auch ja die Essenszeiten oben einzuhalten, denn Oma hatte ja mal wieder mitgekocht und um 12 gibbet Mittag ohne Widerspruch und um 18.30 Abendessen (Brot mit Messer und Gabel )
Manchmal war es auch der General, der mal wieder ne tolle Idee hatte, die jeder zu teilen hatte. Da konnte er schonmal mit Holzplatten vorm Zelt stehen und sagen " ich bau da jetzt nen Boden ins Vorzelt " ... da blieb einem nur ein "ach was" zu kontern, denn Oma achtete im Hintergrund drauf, dass dem General nicht widersprochen wurde.
Der Gerechtigkeit halber sei aber auch gesagt, dass "der General" auch bei Hilferufen sofort zur Stelle stand. Als Kerstin nach ein paar Tagen während eines Platzregens feststellen mußte, dass die Impränierung nicht mehr auf dem gesamten Zelt hielt und ein kleiner Wassereinbruch stattfand, war Opa sofort zur Stelle und hat mit ihr zusammen im ströhmenden Regen eine zusätzliche Plane übers Dach gespannt. Und die Großeltern haben uns auch für die gesamte Saison ihre Vorzeltheizung samt Gasflasche überlassen, damit wir nie frieren müssen, sollte es doch mal kälter werden! (natürlich durfte die nicht mit dem Auto eben über den Platz gefahren werden, sondern nur Camping Stilecht im Handbollerwagen gezogen werden)
Und nachdem Jens mich dann grad gebeten hat, das letzte WE auch noch preiszugeben, folgt hier mal eben der zweite Teil.
Zum Ende des Urlaubs brachte Schatzi noch meinen 21 jährigen Bruder und dessen Kumpel mit nach oben. Erfolgreiches Frühshoppen, Mittagsshoppen, Strandshoppen etc versteht sich dabei ja von selbst
Mein Bruder (der mich schon seit 2 Wochen belagerte, was er alles an der Ostsee trinken würde) schied dann schon um 20 Uhr Abends aus, und kam zwischendurch lediglich aus der Schlafkoje, und zum Toilettenhaus rauszugehen und den Keramikgott anzubeten
Jens und ich verbrachten den weiteren Abend mit seinem Kumper Josh und einer Campingnachbarin, der wir morgens noch geholfen hatten für sie und die lütte Tochter das Zelt aufzubauen - mit dabei waren natürlich auch reichlich Bier, Wodka, Energy und Saurer.
Als alle Beteiligten so um 0.30 Uhr gefühlte 3 Promille erreicht hatten, löste sich die Runde auf. Unsere Zeltnachbarin lieh sich Josh für die Nacht aus, mein Bruder bekam noch einen kleinen Eifersuchtsschub, weil sein Kumpel nicht bei ihm schlief, und Schatzi und ich handelten aus, dass jegliche romantische Aktivitäten auf den nächsten Tag zu verschieben seien:)
Wir lagen grad in unserer Schlafkoje, als ein Ruck durch das Ding ging, und alles ein paar cm absackte. Dachten uns aber nichts weiter dabei, bis in den nächsten Sekunden plötzlich die gesamte Kabine seitlich bis zum Boden absackte... Juchu... schlafen in dem Ding unmöglich... Schaden in der Dunkelheit nicht wirklich auszumachen..mit gefühlten 3 Promille sowieso nicht und das Zelt stand auf halb acht
Blieb uns ja nix weiter, als die Decken zu packen und mal zu schauen wo noch ein zwei Plätzchen frei sind... also rüber zu Josh, das Liebesglück zerstören...ran ans Zelt, Reißverschlüsse aufreißen und verkünden "Wir schlafen heute hier!)
Das ging dann so 2 Stunden gut, bis man in dem Teil wirklich Platzangst bekam. haben dann die restliche Nacht an allen möglichen Orten verbracht, nur um die Std bis zum Tagesanbruch rumzubekommen. Mal im Auto, wandernd übern Platz und zu guter letzt hab ich irgendwann meinen Bruder abkommandiert Platz zu machen.
Als es endlich hell war konnten wir den Schaden dann begutachten und stellten fest, das die Stützen komplett weggeknickt waren (TROTZ DER SUPER TOLLEN STEINE DIE DA DRUNTER LAGEN) Reparatur nicht möglich. Stangen fürs Zelt, hatten sich zum Glück nur auseinander gelöst.
Nur kann man so das Zelt ja nicht zurücklassen weil jegliche Spannung fehlte und es unweigerlich durchgeregnet gewesen wäre, bevor wir in HH zurück gewesen wäre.
Platzwart hat uns später mit Balken ausgeholfen, haben das blöde Ding dann im ströhmenden Regen repariert und konnten uns sogar nochmal 2 Stunden hinhauen bevor es nach Hause ging.Das ganze wird die Tage dann mit Schwerlaststützen ersetzt, aber die bestellten müssen erstmal ankommen.
Am Samstag gehts dann wieder raus - es kann nur besser werden - und wir hoffen, dass wir an einem intakten Zelt ankommen!Aber ansonsten hätte sich unweigerlich der General schon gemeldet:)
Sooooo, wer es bis hierhin geschafft hat ... Hut ab *lol*
Wir habens gelebt! und noch einiges mehr!